Nicht die Fakten lenken unsere Meinung – sondern die Worte, mit denen sie präsentiert werden.
Sprache ist nie neutral. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, das unsere Wahrnehmung, Entscheidungen und Handlungen maßgeblich beeinflussen kann. Dieses Phänomen wird unter dem Begriff Framing zusammengefasst – ein Kommunikationsprinzip, das in Politik, Medien, Werbung und Führung eine zentrale Rolle spielt.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie Framing funktioniert, wie es bewusst eingesetzt wird – und wie du als Führungskraft mit sprachlicher Wirkung souverän umgehst.
Framing bedeutet, Informationen durch gezielte Wortwahl, Bilder oder Betonungen in einen bestimmten Bedeutungsrahmen zu setzen. Statt objektiv zu beschreiben, wird durch die Formulierung bewusst gelenkt, wie etwas verstanden wird.
👉 Beispiel:
„Kosten senken“ klingt rational und effizient.
„Kürzungen“ dagegen emotional und bedrohlich – obwohl es dasselbe meinen kann.
Framing ist also die Kunst, dieselbe Information unterschiedlich klingen zu lassen – und dadurch Verhalten, Meinungen und Emotionen zu beeinflussen.
Framing lenkt unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte einer Situation – und blendet andere aus. Es vereinfacht komplexe Sachverhalte, liefert Deutungsangebote und aktiviert emotionale Reaktionen.
Deshalb wird Framing gezielt genutzt von:
Politikern, um Gesetzesvorhaben positiv zu verkaufen
Medien, um Meinungen zu beeinflussen
Marken, um Produkte attraktiver erscheinen zu lassen
Führungskräften, um Entscheidungen zu kommunizieren
Neutrale Aussage | Positiver Frame | Negativer Frame |
---|---|---|
„Staat erhebt Steuern“ | „Investitionen in unser Gemeinwohl“ | „Zwangsabgaben durch den Staat“ |
„Personalabbau“ | „Verschlankung der Prozesse“ | „Entlassungen“ |
„Kontrolle durch Chef“ | „Verlässliche Führung“ | „Mikromanagement“ |
Auch Bilder, Überschriften und Metaphern wirken als Frames – oft unbewusst.
1. Werbung
Ein Joghurt ist nicht einfach „fettarm“, sondern „leicht für den Start in deinen Tag“.
👉 Emotionale Sprache aktiviert Kaufimpulse.
2. Social Media
Beiträge mit starken Frames („Skandal“, „Revolution“, „Endlich Gerechtigkeit“) generieren mehr Reichweite – unabhängig vom Inhalt.
3. Führung im Unternehmen
Wie du intern kommunizierst, beeinflusst die Wahrnehmung deiner Teams. Sagst du „Wir verändern unsere Struktur“ oder „Wir bauen Stellen ab“?
👉 Gleiche Realität, andere Wirkung.
🧠 1. Perspektiven hinterfragen
Was wird betont? Was weggelassen? Wer profitiert von der Formulierung?
🧠 2. Eigene Sprache prüfen
Welche Worte nutzt du in der Führung? Erzeugen sie Vertrauen, Motivation – oder Angst?
🧠 3. Alternativen anbieten
Wer unterschiedliche Frames anbietet, hilft seinem Team, sich ein fundiertes Urteil zu bilden.
Als Führungskraft bist du jeden Tag in Situationen, in denen Framing eine Rolle spielt:
Beim Delegieren von Aufgaben
Beim Motivieren von Teams
In Krisenkommunikation
Beim Verkaufen von Entscheidungen
Je bewusster du Framing verstehst und einsetzt, desto klarer und wirksamer wirst du als Führungskraft wahrgenommen.
Im Seminar „Leadership“ lernst du:
✅ Wie du mit Sprache und Haltung Vertrauen aufbaust
✅ Wie du Mitarbeiter durch emotionale Intelligenz erreichst
✅ Wie du Framing gezielt für positive Führung nutzt
✅ Wie du Werte, Diversität und Performance verbindest
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Framing begegnet dir jeden Tag – in Nachrichten, Meetings, Präsentationen und sogar Smalltalks. Wer es erkennt, bleibt kritisch. Wer es beherrscht, kommuniziert besser. Wer es strategisch nutzt, wird als moderne Führungskraft wirksam und überzeugend.
🔍 Führung beginnt mit Bewusstsein – und Sprache ist dein stärkstes Werkzeug.