Dynamic Shared Ownership (DSO) ist ein fortschrittliches Organisationsmodell, das darauf abzielt, die herkömmlichen Hierarchien in Unternehmen aufzubrechen und eine inklusivere, demokratischere Form der Beteiligung und des Eigentums zu fördern.
Dieses Konzept, das in Gary Hamels und Michele Zaninis Buch „Humanocracy“ detailliert beschrieben wird, schlägt eine radikale Abkehr von starren, top-down gesteuerten Unternehmensstrukturen vor, um eine Umgebung zu schaffen, in der jeder Mitarbeiter nicht nur als Ausführender, sondern als Mitgestalter und Mitbesitzer behandelt wird.
| Prinzip | Kernaussage | Praxisnutzen |
|---|---|---|
| Dezentralisierte Entscheidungsfindung | Mitarbeiter an der Front treffen Entscheidungen schneller & näher am Markt. | Schnelle Reaktionen auf Marktveränderungen & gesteigertes Engagement. |
| Transparenz & offene Kommunikation | Unternehmensziele & Kennzahlen werden offen geteilt. | Fördert Vertrauen, Zusammenarbeit & gemeinsame Vision. |
| Förderung von Innovation & Agilität | Mitarbeiter bringen Ideen direkt ein & sind am Erfolg beteiligt. | Stärkt Innovationskraft & Anpassungsfähigkeit an neue Technologien. |
| Kultur der Verantwortlichkeit | Jeder wird als Mitgestalter und Mitbesitzer gesehen. | Höheres Commitment, stärkere Identifikation mit Unternehmenszielen. |
In einem DSO-Modell werden Entscheidungsbefugnisse an Mitarbeiter delegiert, die dann in ihren jeweiligen Bereichen oder Teams autonom handeln können. Diese Form der Beteiligung geht über traditionelle Mitarbeiterbeteiligungs- oder Aktienoptionsprogramme hinaus, indem sie eine echte Mitbestimmung bei strategischen Entscheidungen und eine direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg ermöglicht.
Die Idee hinter DSO ist, dass durch die Verteilung von Eigentum und Einfluss auf eine breitere Basis von Beteiligten nicht nur die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt, sondern auch die Agilität und Innovationskraft des Unternehmens insgesamt gefördert werden. Mitarbeiter, die als Mitbesitzer agieren, sind eher bereit, sich für das Wohl des gesamten Unternehmens einzusetzen und beitragen aktiv zu dessen Erfolg bei.
Dynamic Shared Ownership fördert somit eine Kultur der Verantwortlichkeit, des Engagements und der Kreativität, die dazu beitragen kann, die oft als starr und demotivierend empfundenen traditionellen Bürokratien in dynamischere, menschenzentrierte „Humanokratien“ zu verwandeln.
1. Dezentralisierte Entscheidungsfindung
Ein zentraler Aspekt von DSO ist die Dezentralisierung der Entscheidungsfindung. Dieses Prinzip beruht auf der Überzeugung, dass Mitarbeiter, die direkt an der Front arbeiten, am besten geeignet sind, um schnelle und effektive Entscheidungen zu treffen. Durch die Übertragung von Entscheidungsbefugnissen an Einzelpersonen oder Teams auf niedrigeren Ebenen des Unternehmens wird nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit auf Marktveränderungen verbessert, sondern auch das Engagement und die Verantwortlichkeit der Mitarbeiter gestärkt.
2. Transparenz und offene Kommunikation
Transparenz ist für die erfolgreiche Umsetzung von DSO unerlässlich. Offene Kommunikation über Unternehmensziele, finanzielle Details und Entscheidungsprozesse stellt sicher, dass alle Mitarbeiter gut informiert und in der Lage sind, sinnvoll beizutragen. Durch die Förderung einer Kultur der Offenheit werden Vertrauen und Kooperation zwischen den Mitarbeitern und der Unternehmensführung gestärkt. Dies ermöglicht eine effektivere Zusammenarbeit und fördert eine gemeinsame Vision.
Diese Prinzipien unterstützen die Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Mitarbeiter ermächtigt und motiviert, aktiv zum Unternehmenserfolg beizutragen, und tragen zu einer nachhaltigen, dynamischen und inklusiven Unternehmenskultur bei.
3. Förderung von Innovation und Agilität
Mit Dynamic Shared Ownership wird Innovation und Agilität durch die direkte Einbindung der Mitarbeiter in die Unternehmensführung gefördert. Durch die Beteiligung aller Mitarbeiter an der strategischen Planung und Entscheidungsfindung wird ein kreativerer und dynamischer Ansatz für Geschäftsprozesse ermöglicht. Mitarbeiter, die sich als Mitbesitzer fühlen, sind eher bereit, innovative Ideen vorzubringen und neue Lösungen zu erproben, da sie direkt am Erfolg dieser Innovationen beteiligt sind. Diese Einbindung führt zu einer schnelleren Anpassung an Marktveränderungen und technologische Entwicklungen, was das Unternehmen insgesamt agiler und wettbewerbsfähiger macht.
| Unternehmen | Land / Branche | DSO-Ansatz | Ergebnis |
|---|---|---|---|
| Semco Partners | Brasilien / Industrie | Keine formale Hierarchie, Mitarbeiter wählen Rollen & Entscheidungen selbst. | Hohe Flexibilität, Motivation & Innovationskraft. |
| Morning Star | USA / Lebensmittel | Selbstmanagement, keine klassischen Manager. | Schnelle Entscheidungen & Eigenverantwortung aller Mitarbeiter. |
| W.L. Gore & Associates | USA / Technologie | Flache Strukturen, Projekte werden von Teams geleitet. | Starke Innovationskultur (z. B. GORE-TEX®). |
| Buurtzorg | Niederlande / Gesundheitswesen | Selbstverwaltete Pflegeteams. | Höhere Patientenzufriedenheit & geringere Kosten. |
| Valve Corporation | USA / Gaming | Flache Organisation, Mitarbeiter wählen Projekte selbst. | Hohe Kreativität & Mitarbeiterbindung. |
| Haier Group | China / Haushaltsgeräte | Konzern in kleine Mikrounternehmen aufgeteilt. | Marktnähe & direkte Mitarbeiterbeteiligung am Erfolg. |
Dynamic Shared Ownership (DSO) als Teil des breiteren Konzepts der Mitarbeiterbeteiligung und partizipativen Unternehmensführung wird weltweit von einer Vielzahl von Unternehmen in unterschiedlichen Branchen praktiziert. Viele dieser Unternehmen nutzen Formen von DSO, um die Einbindung der Mitarbeiter zu erhöhen, die Innovationsfähigkeit zu steigern und eine gerechtere Verteilung des geschaffenen Wertes zu fördern. Hier sind einige prominente Beispiele für Unternehmen, die auf solche Modelle setzen:
1. Semco Partners (Brasilien)
Semco, unter der Leitung von Ricardo Semler, ist bekannt für seine radikalen Unternehmensführungspraktiken, die eine hohe Mitarbeiterbeteiligung umfassen. Das Unternehmen hat keine formale Organisationsstruktur und erlaubt Mitarbeitern, ihre eigenen Rollen zu wählen und sich in Entscheidungsprozesse einzubringen.
2. Morning Star (USA)
Morning Star, der weltweit größte Tomatenverarbeiter, ist führend in der Anwendung von Selbstmanagement-Praktiken. Das Unternehmen hat keine traditionellen Manager und alle Mitarbeiter sind befugt, Entscheidungen zu treffen, die normalerweise dem Management vorbehalten wären.
3. W.L. Gore & Associates (USA)
W.L. Gore, bekannt für seine GORE-TEX® Technologie, setzt auf flache Hierarchien und teambasierte Arbeitsstrukturen. Das Unternehmen vermeidet Titel und fördert stattdessen eine Kultur, in der Teams ihre Projekte selbst leiten und Entscheidungen treffen.
4. Buurtzorg (Niederlande)
Buurtzorg ist eine gemeinnützige Organisation im Gesundheitswesen, die ein Modell der Pflege durch selbstverwaltete Teams von Krankenpflegern anwendet. Dieses Modell hat zu höherer Patientenzufriedenheit, besserer Arbeitsmoral unter den Pflegern und geringeren Gesamtkosten geführt.
5. Valve Corporation (USA)
Valve, ein Entwickler von Videospielen und Software, ist bekannt für seine flache Organisationsstruktur. Bei Valve gibt es keine festen Rollen und Mitarbeiter wählen die Projekte, an denen sie arbeiten möchten, basierend auf ihrem eigenen Interesse und den Bedürfnissen des Unternehmens.
6. Haier Group (China)
Haier, ein weltweit führender Hersteller von Haushaltsgeräten, hat eine radikale Umstrukturierung seiner Unternehmensstruktur durchgeführt und setzt auf kleine, selbstverwaltete Mikrounternehmen innerhalb des Konzerns, die direkt am Markt operieren und deren Mitarbeiter direkt am Erfolg beteiligt sind.
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