Compliance als Schutzschild: Warum Du als Führungskraft jetzt aktiv werden musst

1. Die Haftungslage hat sich grundlegend verändert

Wer heute Verantwortung trägt, steht unter verschärfter Beobachtung. Nicht nur von Aufsichtsbehörden, sondern auch vom Gesetzgeber. Mit dem „Crime and Policing Bill 2025“ geht Großbritannien einen drastischen Schritt: Unternehmen können künftig für nahezu alle Straftaten ihrer Mitarbeitenden haftbar gemacht werden. Und das ohne konkreten Nachweis individueller Schuld auf Führungsebene.

Auch in Spanien hat der Oberste Gerichtshof unlängst klargestellt: Eine strafrechtliche Unternehmensverantwortung ist nur dann auszuschließen, wenn ein funktionierendes Compliance-System nachweislich etabliert ist. Die Botschaft ist eindeutig: Organisationsversagen wird strafrechtlich geahndet.

Was in anderen Ländern bereits Realität ist, wird auch in Deutschland immer wahrscheinlicher. Der politische und regulatorische Druck steigt. Und mit ihm die persönliche Haftung für Manager:innen, Vorstände und Aufsichtsräte.

2. Compliance ist jetzt Chefsache – und Dein persönlicher Schutz

Wenn Du in einer verantwortlichen Position bist, reicht ein formales Regelwerk nicht mehr aus. Die Anforderungen an Corporate Governance und Compliance haben sich verschärft. Du bist gefordert, aktive Verantwortung zu übernehmen.

Denn eines ist klar: Im Ernstfall prüfen Ermittlungsbehörden nicht nur, ob Regeln existieren – sondern ob sie gelebt werden. Ob Verstöße bekannt waren. Ob Schulungen stattfanden. Ob Hinweise verfolgt wurden. Und ob Du als Führungskraft Deiner Aufsichtspflicht nachgekommen bist.

Ein funktionierendes Compliance-Management-System (CMS) ist kein „nice to have“ mehr. Es ist Dein strategischer Risikopuffer. Dein Schutzschild gegen persönliche Haftung. Und Dein Beweis dafür, dass Du Deiner Verantwortung nachkommst.

3. Was jetzt zu tun ist: Dein strategischer Fahrplan

Ein effektives CMS zeichnet sich durch drei Dinge aus: Wirksamkeit, Nachvollziehbarkeit und gelebte Praxis. Folgende Schritte sind jetzt entscheidend:

a) Risikoanalyse aktualisieren
Welche Risiken haben sich verändert? Welche neuen rechtlichen Anforderungen gibt es? Prüfe Dein Risikoinventar mindestens jährlich und dokumentiere die Ergebnisse nachvollziehbar.

b) Rollen und Verantwortlichkeiten schärfen
Compliance ist Teamarbeit – aber ohne klare Zuständigkeiten geht es nicht. Definiere, wer wofür verantwortlich ist. Vom Hinweisgebersystem über interne Ermittlungen bis zur Eskalation an die Geschäftsleitung.

c) Schulungen verpflichtend machen
Compliance lebt vom Verständnis. Führe regelmäßige, zielgruppenspezifische Trainings durch – auch für das Top-Management. Nur so kannst Du sicherstellen, dass alle relevanten Risiken verstanden werden.

d) Dokumentation als Beweismittel begreifen
Im Zweifelsfall musst Du nachweisen können, dass Dein CMS funktioniert. Halte Prozesse, Entscheidungen und Maßnahmen strukturiert fest. Digital, revisionssicher und jederzeit abrufbar.

e) Externe Prüfung nutzen
Ein unabhängiger Blick auf Dein System schafft Sicherheit. Eine externe Compliance-Prüfung oder ein Reifegradmodell wie IDW PS 980 liefert Dir wertvolle Hinweise und stärkt Deine Argumentation im Haftungsfall.

4. Warum das jetzt Leadership bedeutet

Compliance war lange eine Domäne der Jurist:innen. Heute ist sie ein Top-Management-Thema. Und ein Zeichen moderner, verantwortungsvoller Führung.

Denn: In einer zunehmend komplexen Welt erwarten Stakeholder mehr als nur Regelkonformität. Sie erwarten Haltung. Integrität. Und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Wer heute gut führt, sorgt für gute Regeln – und lebt sie vor.

Das ist kein Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit. Im Gegenteil: Unternehmen mit starkem Compliance-Profil sind widerstandsfähiger, attraktiver für Partner und investieren nachhaltiger in ihre Reputation.

5. Dein nächster Schritt: Update für Dein Compliance-Verständnis

Wenn Du als Führungskraft Compliance wirklich verankern willst, brauchst Du den aktuellen Wissensstand – praxisnah, strategisch und mit Blick auf Deine Verantwortung.

Ein guter Einstieg: S+P Seminare zum Thema Compliance-Leadership.
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Dort bekommst Du ein Update zu neuen Haftungsfragen, Best Practices aus der Unternehmenspraxis und konkrete Impulse für die Weiterentwicklung Deines CMS.

Fazit:

Compliance ist mehr als Regelwerk. Sie ist ein Führungsinstrument. Ein Schutzmechanismus. Und Dein Statement für verantwortungsvolle Unternehmenssteuerung. Nutze die aktuellen Entwicklungen, um Dich und Dein Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.

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