Kennst du das? Projekte, die ewig laufen, ohne dass ein fertiges Ergebnis sichtbar wird? Genau hier setzt der Sprint an. Er ist der Herzschlag von Scrum – eine feste Zeitbox (Timebox), die Chaos in lieferbare Ergebnisse verwandelt.
Ein Sprint ist ein festes Zeitfenster von maximal einem Monat, in dem ein wertvolles, nutzbares Increment (Produktteil) entsteht. Er dient als Container für alle anderen Scrum-Ereignisse und sorgt für Rhythmus, Fokus und Transparenz.
In diesem Artikel erfährst du, wie ein Sprint abläuft, welche Regeln unverhandelbar sind und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Der Sprint dient dazu, komplexe Projekte in handhabbare Stücke zu zerlegen. Die wichtigsten Prinzipien sind:
Vorhersagbarkeit schaffen: Durch die feste Sprint-Länge (Iteration von 1–4 Wochen) entsteht ein verlässlicher Rhythmus.
Wert liefern: Das Ziel ist immer mindestens ein Done Increment – also Software oder ein Produktteil, das potenziell auslieferbar ist.
Inspektion & Anpassung: Regelmäßige Feedback-Schleifen (Reviews/Retros) sorgen für kontinuierliche Verbesserung.
Qualität sichern: Die Definition of Done (DoD) gilt unverändert. Am Ende des Sprints wird nicht an der Qualität gespart, um „fertig“ zu werden.
Fokus: Änderungen, die das Sprint-Ziel (Sprint Goal) gefährden, werden während der Laufzeit konsequent vermieden.
Timebox: Ein Sprint dauert maximal einen Monat. In der Praxis hat sich ein Rhythmus von 2 Wochen als Standard etabliert.
Kontinuität: Es gibt keine Pausen. Ein neuer Sprint beginnt sofort nach Abschluss des vorherigen.
Abbruch: Nur der Product Owner hat die Autorität, einen Sprint abzubrechen (z. B. wenn das Sprint-Ziel durch externe Markänderungen obsolet geworden ist). Das kommt in der Praxis jedoch sehr selten vor.
Der Sprint ist der „Container“ für vier formelle Ereignisse. So sieht der Zyklus aus:
Hier wird der Grundstein gelegt. Das Scrum Team definiert das Sprint-Ziel (Why), wählt passende Product-Backlog-Einträge (What) aus und plant die technische Umsetzung im Sprint Backlog (How).
Das tägliche 15-Minuten-Event für die Developer. Es ist kein Reporting-Meeting an den Chef, sondern eine Synchronisation: „Sind wir auf Kurs, das Sprint-Ziel zu erreichen? Müssen wir den Plan für die nächsten 24h anpassen?“
Am Ende des Sprints wird das Ergebnis (Increment) den Stakeholdern präsentiert. Es geht um Feedback und die gemeinsame Anpassung des Product Backlogs für die Zukunft.
Hier schaut das Team nach innen: Wie war die Zusammenarbeit? Wo hakte der Prozess? Das Ziel sind konkrete Verbesserungsmaßnahmen für den nächsten Sprint.
Damit Sprints funktionieren, braucht es maximale Transparenz über den Fortschritt:
Product Backlog: Die geordnete, priorisierte Liste aller gewünschten Features.
Sprint Backlog: Der Plan der Developer für den aktuellen Sprint (Ziel + ausgewählte Items + Aufgaben).
Increment: Der nutzbare Produktzuwachs, der am Ende steht und der Definition of Done entspricht.
Metriken zur Steuerung: Erfahrene Teams nutzen Flow-Metriken (Durchsatz, Cycle Time) oder Burndown Charts, um zu sehen, ob sie das Ziel erreichen. Die Velocity (Geschwindigkeit) hilft dabei, Prognosen für künftige Sprints zu erstellen.
Vermeide diese klassischen Fallen, um die Effektivität deiner Sprints nicht zu gefährden:
Die Sprint-Verlängerung: Das Team wird nicht fertig und hängt „nur zwei Tage“ dran.
Warum das falsch ist: Es zerstört den Rhythmus und die Vergleichbarkeit (Velocity). Was nicht fertig ist, geht zurück ins Backlog.
Scope Creep: Führungskräfte kippen während des Sprints neue Aufgaben ein.
Lösung: Der Sprint ist geschützt. Neue Ideen kommen ins Product Backlog für den nächsten Sprint.
Der „Hardening Sprint“: Ein extra Sprint am Ende nur zum Testen und Bugfixing.
Fehler: Qualitätssicherung muss in jedem Sprint passieren (Definition of Done). Es gibt keine „Aufräum-Sprints“.
Dark Work: Es werden Aufgaben erledigt, die nicht im Sprint Backlog stehen. Dies verzerrt die Transparenz massiv.
| Ereignis (Event) | Ziel & Zweck | Teilnehmer | Output (Ergebnis) |
|---|---|---|---|
| Sprint Planning | Planung der Arbeit für den Sprint. | Scrum Team (PO, Devs, SM) | Sprint-Ziel & Sprint Backlog |
| Daily Scrum | Tägliche Synchronisation & Plananpassung (15 Min). | Developers (SM optional) | Plan für die nächsten 24h |
| Sprint Review | Inspektion des Increments & Feedback einholen. | Scrum Team & Stakeholder | Überarbeitetes Product Backlog |
| Sprint Retrospektive | Verbesserung von Prozess, Tools & Zusammenarbeit. | Scrum Team | Verbesserungsmaßnahmen für den nächsten Sprint |
Wie reportest du den Status eines Sprints an das Management, ohne in Details zu ertrinken? SQERT (Scope, Quality, Effort, Risk, Timing) ist eine kompakte Visualisierung:
Scope: Sind die Inhalte stabil oder kommen neue Anforderungen rein?
Quality: Wird die DoD eingehalten oder steigen die Bugs?
Effort: Liegt der Aufwand im Plan?
Risk: Gibt es Blocker oder Abhängigkeiten?
Timing: Schaffen wir das Sprint-Ende?
Es gibt keine feste Regel außer: maximal 4 Wochen.
In der Praxis haben sich 2 Wochen bewährt – lang genug, um etwas Substanzielles zu liefern, aber kurz genug, um schnell auf Fehlentwicklungen reagieren zu können.
Nein. Die Timebox ist „heilig“.
Wenn Arbeitspakete nicht fertig werden, endet der Sprint dennoch pünktlich. Unerledigte Items wandern zurück ins Product Backlog und werden neu priorisiert.
Das schafft Transparenz über die tatsächliche Leistungsfähigkeit (Velocity).
„Sprint Zero“ ist kein Begriff aus dem Scrum Guide.
Er wird häufig verwendet für:
Achtung: Er darf nicht zur Ausrede werden, wochenlang nichts Lieferbares zu produzieren.
Nur der Product Owner hat das Mandat, einen Sprint abzubrechen.
Das passiert jedoch äußerst selten – nur wenn das Sprint-Ziel durch veränderte Marktbedingungen oder strategische Vorgaben komplett hinfällig wird.
Nichts. Es gibt keine Pause.
Der nächste Sprint startet direkt nach dem vorherigen – in der Regel am nächsten Arbeitstag.
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