In einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) spielen die Gesellschafter eine entscheidende Rolle bei der Festlegung und Überwachung der Geschäftsführung. Gemäß § 46 des GmbH-Gesetzes (GmbHG) sind ihnen wesentliche Entscheidungen vorbehalten. Im Folgenden werden die zentralen Aufgaben der Gesellschafter detailliert erläutert.
Die Gesellschafter haben das Recht, den von der Geschäftsführung erstellten Jahresabschluss zu prüfen und festzustellen. Sie entscheiden auch, wie der Jahresüberschuss verwendet wird, z. B. ob er ausgeschüttet oder in das Unternehmen reinvestiert wird. Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung, da die Entscheidung über die Gewinnverwendung die finanzielle Zukunft der GmbH beeinflusst.
Eine relativ neue Regelung erlaubt den Gesellschaftern, über die Offenlegung eines Einzelabschlusses nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) zu entscheiden. Dies ist vor allem relevant für international tätige Unternehmen, da diese Standards eine größere Vergleichbarkeit der finanziellen Berichterstattung ermöglichen.
Falls die GmbH Teil eines Konzerns ist, obliegt den Gesellschaftern auch die Billigung des Konzernabschlusses. Dieser gibt ein umfassendes Bild der finanziellen Lage des gesamten Unternehmensverbunds und wird von den Geschäftsführern aufgestellt.
Die Gesellschafter sind dafür verantwortlich, die vereinbarten Einlagen der Gesellschafter einzufordern. Dies kann notwendig sein, um die Liquidität und den Betrieb der Gesellschaft sicherzustellen, insbesondere wenn die ursprünglichen Einlagen noch nicht vollständig geleistet wurden.
Die Gesellschafter einer GmbH haben nach § 46 des GmbH-Gesetzes (GmbHG) weitreichende Entscheidungsbefugnisse. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:
Diese Aufgaben sichern die strategische Ausrichtung und den wirtschaftlichen Erfolg der GmbH.
Nachschüsse sind zusätzliche Einzahlungen, die Gesellschafter bei Bedarf leisten müssen. Die Entscheidung über die Rückzahlung solcher Nachschüsse, wenn sie geleistet wurden, liegt ebenfalls bei den Gesellschaftern.
Gesellschafter entscheiden über strukturelle Veränderungen in Bezug auf die Anteile der Gesellschaft. Dies betrifft insbesondere die Teilung oder Zusammenlegung von Geschäftsanteilen sowie die Einziehung von Anteilen, wenn diese zurückgekauft oder eingezogen werden sollen.
Eine der zentralen Aufgaben der Gesellschafter ist die Bestellung und Abberufung von Geschäftsführern. Die Gesellschafter entscheiden, wer das operative Geschäft leiten soll, und haben auch die Macht, die Geschäftsführer zu entlassen. Außerdem beschließen sie über die Entlastung der Geschäftsführung, was eine wichtige Form der Zustimmung und des Vertrauens darstellt.
Die Gesellschafter sind dafür zuständig, Maßnahmen zur Überprüfung und Überwachung der Geschäftsführung zu ergreifen. Dies umfasst die Durchführung von internen oder externen Prüfungen, um sicherzustellen, dass die Geschäftsführer im Interesse der Gesellschaft handeln und rechtlich korrekt vorgehen.
Die Gesellschafter sind verantwortlich für die Bestellung von Prokuristen und Handlungsbevollmächtigten, die weitreichende Handlungsvollmachten für das Unternehmen erhalten. Diese Personen können wesentliche Entscheidungen für die Gesellschaft treffen und das operative Geschäft leiten.
Falls der Gesellschaft durch die Geschäftsführung oder Gesellschafter Schaden entstanden ist, liegt es in der Hand der Gesellschafter, Ersatzansprüche geltend zu machen. Sie vertreten die Gesellschaft in rechtlichen Auseinandersetzungen gegen die Geschäftsführer, um potenzielle Schäden auszugleichen.
§ 46 des GmbHG verdeutlicht die weitreichenden Rechte und Pflichten der Gesellschafter einer GmbH. Sie tragen die Verantwortung für zentrale Entscheidungen, die den Fortbestand und den Erfolg der Gesellschaft betreffen. Von der Bestellung der Geschäftsführung bis zur Feststellung des Jahresabschlusses – die Gesellschafter haben maßgeblichen Einfluss auf die strategische Ausrichtung der GmbH und deren langfristige Entwicklung.