Die Risikobewertung gemäß § 5 des Geldwäschegesetzes (GwG) ist von zentraler Bedeutung, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung effektiv zu verhindern. Finanzinstitute müssen potenzielle Risiken erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Compliance zu gewährleisten und die Integrität des Finanzsystems zu schützen.
Welche Herausforderungen bestehen bei der Risikobewertung?
Die Hauptschwierigkeiten liegen in der Identifikation, Bewertung und Steuerung komplexer Risikoaspekte. Ein effizientes Modell muss vielfältige Faktoren berücksichtigen und präzise Ergebnisse liefern, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Welche Anforderungen stellt das GwG an die Risikobewertung? Das Geldwäschegesetz (GwG) verlangt von den Verpflichteten, alle relevanten Risiken der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu identifizieren und zu bewerten, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeiten auftreten können. Diese Risikobewertungen müssen dokumentiert, regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden. Finanzinstitute müssen sicherstellen, dass ihre Risikoanalysen umfassend sind und die spezifischen Risiken ihrer Geschäftstätigkeiten abdecken (Gesetze im Internet) (S+P Unternehmerforum).
Wie unterstützen die EBA-Leitlinien die Risikobewertung? Die European Banking Authority (EBA) bietet detaillierte Leitlinien zur Risikobewertung an, die Finanzinstitute dabei unterstützen, einen risikobasierten Ansatz zu verfolgen. Diese Leitlinien helfen dabei, fundierte und risikoorientierte Entscheidungen im Zusammenhang mit der Identifizierung, Bewertung und Behandlung von Risiken der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu treffen. Sie decken sowohl allgemeine als auch bereichsspezifische Risikofaktoren ab, um eine effektive Risikoanalyse und Prävention sicherzustellen.
Welche Empfehlungen gibt die FATF zur Risikobewertung? Die Financial Action Task Force (FATF) empfiehlt einen risikobasierten Ansatz zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die FATF-Leitlinien betonen die Notwendigkeit, Risiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Die Empfehlungen umfassen Best Practices zur Durchführung von Risikoanalysen, die auf internationalen Standards basieren, und bieten spezifische Hinweise zur Anpassung nationaler und sektoraler Risikoanalysen (S+P Unternehmerforum).
Welche Auslegungshinweise gibt die BaFin? Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stellt detaillierte Auslegungshinweise zur Verfügung, die Finanzinstitute bei der Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen unterstützen. Diese Hinweise betonen die Wichtigkeit einer differenzierten und regelmäßig aktualisierten Risikobewertung. Sie bieten praktische Anleitungen zur Durchführung von Risikoanalysen und zur Entwicklung interner Sicherungsmaßnahmen auf Basis der identifizierten Risiken.
Was ist ein mehrdimensionales Scoring-Modell?
Ein mehrdimensionales Scoring-Modell ist ein systematisches Bewertungsinstrument, das verschiedene Risikoaspekte simultan erfasst und gewichtet. Diese Methodik ermöglicht eine detaillierte und präzise Einschätzung der Risikolandschaft eines Unternehmens.
Welche Hauptfaktoren umfasst das Modell?
Das Modell bewertet Risiken anhand der folgenden Hauptfaktoren:
Die drei Faktoren werden jeweils in die Kategorien gering, mittel oder hoch eingestuft und miteinander multipliziert, um den individuellen Risiko-Score zu bestimmen.
Wie wird der Score „Risk Impact“ (RI) berechnet?
Der Risk Impact (RI) misst die möglichen finanziellen, regulatorischen und systemischen Auswirkungen eines Missbrauchs. Die Bewertung erfolgt durch eine Expertenschätzung basierend auf vorgegebenen Kriterien und reicht von gering (3 Punkte) über mittel (6 Punkte) bis hoch (9 Punkte).
Wie wird der Score „Entdeckungsrisiko“ (ER) berechnet?
Das Entdeckungsrisiko (ER) bewertet, wie herausfordernd es ist, verdächtige Aktivitäten im Unternehmen zu identifizieren. Hierbei spielen die Komplexität des Geschäftsmodells, die Struktur der Transaktionen und die Nachvollziehbarkeit von wirtschaftlich Berechtigten eine entscheidende Rolle.
Wie wird der Score „Vulnerability (VU)“ bzw. „Probability (EW)“ berechnet?
Das Scoring-Modell basiert auf einer multiplikativen Kombination von drei Hauptfaktoren:
Risikokategorie | Formel |
---|---|
GW, TF/PF, E/S | RI × ER × VU |
SH | RI × ER × EW |
🔹 Für GW, TF/PF und E/S:
Das Risiko ergibt sich aus drei Faktoren:
🔹 Für SH:
Da strafbare Handlungen (SH) stärker auf historischen Wahrscheinlichkeiten basieren, ersetzt die Eintrittswahrscheinlichkeit (EW) die Missbrauchsanfälligkeit (VU):
Diese multiplikative Berechnungsformel stellt sicher, dass alle relevanten Faktoren angemessen gewichtet werden und bietet eine präzise Einschätzung der tatsächlichen Risikosituation.
Der Risk Impact (RI) bewertet die potenziellen Konsequenzen eines Missbrauchs für das Unternehmen und das Finanzsystem. Dabei werden insbesondere systemische Auswirkungen, Reputationsrisiken und regulatorische Folgen berücksichtigt. Die finanziellen Folgen werden ausschließlich bei SH (strafbare Handlungen) direkt bewertet.
Das Entdeckungsrisiko (ER) beschreibt, wie anspruchsvoll es ist, Missbrauch innerhalb des Unternehmens zu identifizieren und zu verhindern. Dabei wird bewertet, wie komplex die Geschäftsmodelle und Transaktionsmuster sind und inwieweit bestehende Überwachungsprozesse eine frühzeitige Erkennung ermöglichen.
Gering (3 Punkte)Diese Faktoren bewerten die strukturelle Anfälligkeit eines Unternehmens für Missbrauch (VU) sowie die Wahrscheinlichkeit strafbarer Handlungen (EW).
Gering (3 Punkte)Das S+P Scoring-Modell trägt den verschärften Anforderungen an eine strukturierte Risikoanalyse Rechnung, indem es eine methodisch nachvollziehbare und objektive Bewertung sicherstellt. Die Risikoanalyse dient nicht dazu, Risiken möglichst gering darzustellen, sondern eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Bedrohungslage zu ermöglichen.
1. Klare Trennung der Bewertungsfaktoren
Ein zentrales Element des Scoring-Modells ist die klare Unterscheidung der Risikodimensionen für Geldwäsche (GW), Terrorismusfinanzierung/Proliferationsfinanzierung (TF/PF), strafbare Handlungen (SH) und Embargos/Sanktionen (E/S). Dabei erfolgt die Bewertung nicht mehr anhand allgemeiner Faktoren wie „Schadenshöhe“ oder „Eintrittswahrscheinlichkeit“, sondern durch eine spezifische Kombination der folgenden Kernelemente:
2. Nachvollziehbare und standardisierte Bewertungsmethodik
Im Gegensatz zu den in den Sonderprüfungen kritisierten Ansätzen, bei denen Bewertungen häufig nicht nachvollziehbar waren, bietet das Scoring-Modell von S+P eine einheitliche Bewertungsmethode, die sich an klar definierten Kriterien orientiert. Jeder Risikofaktor erhält eine Punktzahl von 3 (gering), 6 (mittel) oder 9 (hoch), die durch eine standardisierte Berechnungsformel in die Gesamtbewertung einfließt.
3. Differenzierte Betrachtung der Sicherungsmaßnahmen
Ein wesentliches Defizit vieler Risikoanalysen war die fehlende Bewertung der tatsächlichen Wirksamkeit der implementierten Sicherungsmaßnahmen. Das S+P Scoring-Modell stellt sicher, dass Maßnahmen nicht nur dokumentiert, sondern deren tatsächlicher risikomindernder Effekt messbar erfasst wird. Dies geschieht durch die Berücksichtigung:
Durch diese ganzheitliche und objektive Methodik wird sichergestellt, dass Unternehmen die Risiken realistisch bewerten und angemessene Maßnahmen zur Risikosteuerung implementieren können. Das Scoring-Modell von S+P trägt damit den verschärften regulatorischen Anforderungen der BaFin Rechnung und stellt eine revisionssichere, nachvollziehbare Risikobewertung sicher.
Welche Vorteile bietet das mehrdimensionale Scoring-Modell? Das Modell bietet eine präzise und umfassende Methode zur Erfassung und Steuerung komplexer Risikoaspekte. Es unterstützt Unternehmen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und effektive Maßnahmen zur Risikosteuerung zu implementieren.
Wie trägt das Modell zur Einhaltung der Compliance-Anforderungen bei? Durch die Einbeziehung der Richtlinien der EBA, FATF und der Auslegungshinweise der BaFin gewährleistet das Modell eine effektive Compliance und trägt zur Integrität des Finanzsystems bei.
Wie kann das Modell zur Risikominderung und Integrität des Finanzsystems beitragen? Durch die systematische Bewertung und Steuerung von Risiken hilft das Modell, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Dies stärkt das Vertrauen in das Finanzsystem und unterstützt die langfristige Stabilität.
Zielgruppe:
Programm:
Risikoanalyse nach § 5 GwG: Fundament für Compliance – Nutze tiefgreifende Analysen als Basis für strategische Entscheidungen und zur Stärkung des Vertrauens in deine Geschäftsprozesse.
Embargos und Sanktionen: Compliance im Fokus – Erhalte einen Wissensvorsprung in der Handhabung internationaler Vorschriften und stärke die Rechtskonformität deines Unternehmens.
Datenschutz in der AML-Kontrolle: Zwei Säulen der Compliance – Verbinde Datenschutz mit Anti-Geldwäsche-Maßnahmen, um sowohl regulatorische Anforderungen zu erfüllen als auch die Datenintegrität zu wahren.
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Ort | Thema | Datum | |
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Praxisnahes Lernen für deinen Arbeitsalltag: Erfolgreiche Beispiele, sofortige Anwendung.
Case Study 1: Effiziente Risikoanalyse für einen GwG-Verpflichteten
Du lernst in dieser Fallstudie, wie ein GwG-Verpflichteter eine umfassende Risikoanalyse gemäß §5 GwG durchgeführt hat, um potenzielle Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken zu identifizieren und erfolgreich Präventionsmaßnahmen einzuleiten.
Case Study 2: Compliance bei Embargos und Sanktionen in einem Unternehmen
In dieser Fallstudie erfährst du, wie ein Unternehmen die neuen Compliance-Pflichten bei Embargos und Sanktionen erfolgreich umgesetzt hat, um rechtliche Risiken zu minimieren und einen rechtskonformen Geschäftsbetrieb sicherzustellen.
Case Study 3: Datenschutz in der Geldwäsche-Prävention – Die richtigen Schritte für einen effektiven Schutz personenbezogener Daten
Diese Fallstudie zeigt dir, wie ein Geldwäsche-Beauftragter die Datenschutzbestimmungen umfassend eingehalten hat, um personenbezogene Daten sicher und vertraulich zu behandeln und mögliche Datenschutzverletzungen zu verhindern.
Risikoanalyse § 5 GwG – Die Einrichtung eines angemessenen Risikomanagements nach § 5 GwG einschließlich klarer Berichtspflichten ist die Grundlage für eine effektive Risikovermeidung und -mitigation. Die Erstellung einer institutsspezifischen Risikoanalyse sowie die Entwicklung und Aktualisierung interner Grundsätze, angemessener Geschäfts- und kundenbezogener Sicherungssysteme sind hierfür unerlässlich. In diesem Seminar wird das neueste Risikomanagement-Framework erläutert und du lernst, wie du Risiken effektiv bewerten und beurteilen kannst. Dabei werden auch die neuesten Erkenntnisse der Finanzaufsicht berücksichtigt.
Dein Nutzen: Du erlernst, wie du eine strukturiert dokumentierte und regulatorisch konforme Risikoanalyse durchführst. Mit dem neuesten Scoring-Ansatz stärkst du die Geldwäscheprävention deines Unternehmens und erfüllst die verschärften Prüfungsanforderungen.
Dein Nutzen: Du bleibst über aktuelle Sanktionsregelungen informiert und sicherst dein Unternehmen durch korrekte Umsetzung der neuen Compliance-Pflichten ab.
Dein Nutzen: Du erhältst praxisnahes Wissen zum Datenschutz, um personenbezogene Daten sicher und gesetzeskonform zu verwalten.
Die Risikoanalyse gemäß § 5 GwG ist essenziell zur Prävention von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und strafbaren Handlungen. Sie muss strukturiert, nachvollziehbar und risikoorientiert erfolgen.
1. Bestandsaufnahme der unternehmensspezifischen Situation
2. Identifikation der Risikofaktoren
3. Kategorisierung und Scoring der Risiken
4. Umsetzung interner Sicherungsmaßnahmen
5. Überprüfung und Weiterentwicklung
Die S+P Tool Box optimiert die Risikobewertung nach § 5 GwG, trennt Missbrauchsanfälligkeit von Entdeckungsrisiko und ermöglicht eine automatisierte Kategorisierung von Hochrisikokunden.
Das Digitale Karriere-Zertifikat, auch bekannt als Digital Badge, ist eine moderne Form der Zertifizierung, die dir digital verliehen wird.
Mit diesem Badge kannst du einfach und effektiv in digitalen Netzwerken, auf deinem LinkedIn-Profil oder in deinem Lebenslauf zeigen, dass du proaktiv an deiner beruflichen Entwicklung arbeitest.
Viele Unternehmen vermischen Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken, wodurch spezifische Bedrohungen nicht adäquat erfasst werden. Eine differenzierte Bewertung und separate Scoring-Modelle für jede Risikoart sind essenziell, um präzise Maßnahmen ableiten zu können.
Die BaFin hebt hervor, dass die strukturelle Anfälligkeit eines Unternehmens für Missbrauch oft nicht berücksichtigt wird. Moderne Scoring-Modelle integrieren diesen Faktor, um neben den internen Compliance-Risiken auch externe Bedrohungen zu erfassen.
Viele Unternehmen nutzen Standard-Parameter, die ihre spezifischen Risiken nicht widerspiegeln. Durch eine regelmäßige Validierung und Anpassung der Algorithmen an institutsspezifische Risikofaktoren lassen sich Auffälligkeiten in Transaktionen gezielter erkennen.
Kategorie | Details |
---|---|
Zielgruppe |
Strategische und Compliance-Entscheidungsträger auf C-Level Geldwäsche-Beauftragte und Compliance-Manager |
Programm – Modul 1 |
Risikoanalyse nach § 5 GwG: Fundament für Compliance. Scoring-Methoden, BaFin-Prüfungsschwerpunkte, Ermittlung von Brutto- und Nettorisiko, Entwicklung risikoadäquater interner Sicherungsmaßnahmen. |
Programm – Modul 2 |
Embargos und Sanktionen: Neue Compliance-Pflichten. Sanktionsdurchsetzungsgesetze, EU-Richtlinien, Erfüllungsverbot, Altvertragsklausel. |
Programm – Modul 3 |
Datenschutz in der AML-Kontrolle: DSGVO-konforme Umsetzung für Geldwäschebeauftragte. § 11a GwG, gruppenweite Maßnahmen, Rechtsfolgen bei Verstößen. |
Case Studies |
1. Effiziente Risikoanalyse für GwG-Verpflichtete 2. Compliance bei Embargos und Sanktionen 3. Datenschutz in der Geldwäscheprävention |
Inklusivleistungen |
S+P Tool Box mit Checklisten & Vorträgen als PDF Working Paper zu Embargos/Sanktionen & Datenschutz Praxisbeispiele zur direkten Anwendung |
Format & Preis |
Online, 09:15 – 17:00 Uhr 805 € zzgl. MwSt. |
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