Warum du Design Thinking im Projektmanagement einsetzen solltest

Design Thinking hilft, kreative Lösungen zu finden

Mit Design Thinking zu mehr Erfolg im Projektmanagement. Doch was ist Design Thinking überhaupt?
Design Thinking ist eine Methode, die ursprünglich aus dem Designbereich stammt und sich mit der Frage beschäftigt, wie Produkte und Dienstleistungen für den Nutzer gestaltet werden können. Die Idee dabei ist, dass man zuerst die Bedürfnisse des Nutzers in den Mittelpunkt stellt und erst danach überlegt, welche Lösungen es gibt.

Inzwischen wird Design Thinking immer häufiger auch im Projektmanagement angewendet. Denn gerade bei komplexen Aufgaben ist es wichtig, nicht nur logisch vorzugehen, sondern auch kreativ zu sein und neue Wege zu finden. Wenn du also auf der Suche nach einer innovativen Lösung für ein Problem bist oder einfach nur neue Ideen brauchst, solltest du unbedingt Design Thinking ausprobieren!

Design Thinking

Design Thinking im Projektmanagement: Schritte, Umsetzung & Ergebnis

Schritt Was du tust Ergebnis/Artefakte
Empathize Nutzer beobachten & interviewen, Pain Points & Jobs-to-be-Done erheben Personas, Empathy Map, Journey Map
Define Insights clustern, Problem präzise formulieren, Ziel/Nutzen schärfen Point-of-View, Problem Statement, Erfolgskriterien
Ideate Divergentes Ideieren (Brainstorm, 6-3-5, Crazy 8s), dann priorisieren Ideenliste, Auswahlmatrix, Lösungsrichtung
Prototype Low-/Mid-Fidelity-Prototypen bauen, Klick-Dummies, Service-Blueprints Prototyp, Testskript, Annahmenliste
Test Usability-Tests, Feedback-Loops, Iterationen einplanen Learnings, Priorisierte Verbesserungen, Go/No-Go

Design Thinking: Was ist das? 

Design Thinking basiert auf dem Prinzip des user-centered design, bei dem die Bedürfnisse, Wünsche und Erfahrungen der Nutzer in den Mittelpunkt gestellt werden. Durch diesen Ansatz werden Lösungen entwickelt, die den Menschen einen Mehrwert bieten und ihre Erwartungen erfüllen.
Der Design Thinking Prozess besteht aus folgenden Schritten:

1. Empathie: Verstehe deinen Nutzer und deren Bedürfnisse.

2. Define: Definiere das Problem und formuliere es als konkretes Ziel.

3. Ideate: Entwickele mögliche Lösungsansätze und teste diese.

4. Prototype: Erstelle einen Prototyp der Lösung und teste diesen mit Nutzern.

5. Test: Überprüfe die Lösung auf ihre Funktionalität und Usability.

Vorteile von Design Thinking im Projektmanagement

Design Thinking ist ein Ansatz, der von vielen erfolgreichen Unternehmen angewendet wird, um Probleme auf kreative Weise zu lösen. Diese Methode kann auch im Projektmanagement sehr effektiv sein und einige Vorteile bieten.

Ein weiterer Vorteil von Design Thinking ist, dass es einen offeneren Ansatz für die Problemlösung bietet. In vielen traditionellen Unternehmen wird oft ein top-down-Ansatz verfolgt, bei dem die Entscheidungsträger entscheiden, welche Lösungen umgesetzt werden sollen. Dieser Ansatz kann jedoch dazu führen, dass kreative Lösungen übersehen werden.

Design Thinking ermutigt dagegen alle Beteiligten, ihre Ideen einzubringen und gemeinsam an der Lösung des Problems zu arbeiten. Dies führt oft zu besseren Ergebnissen, da alle Perspektiven berücksichtigt werden.

Insgesamt bietet Design Thinking somit eine effektive Methode, um Probleme auf kreative Weise zu lösen. Durch den Fokus auf die Bedürfnisse der Nutzer und den offeneren Ansatz für Problem solving kann diese Methode dazu beitragen, Projekte effizienter zu gestalten und bessere Ergebnisse zu erzielen.

So setzt du Design Thinking in deinem Projektmanagement um

Wenn du Design Thinking in deinem Projektmanagement umsetzen willst, dann geht es vor allem darum, die Bedürfnisse deiner Kunden oder Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu musst du dich intensiv mit ihnen auseinandersetzen – am besten durch Beobachtung oder Gespräche. Erst wenn du weißt, was sie brauchen und was ihre Motivation ist, kannst du anfangen, Lösungen zu entwickeln. Im nächsten Schritt ist es wichtig, möglichst viele verschiedene Ideen zu generieren – auch wenn sie noch so abwegig erscheinen. Je mehr Ideen du hast, desto leichter fällt es dir später, die beste Lösung für das Problem zu finden.

So geht’s:

1. Informiere dich über Design Thinking
Bevor du mit dem Einsatz von Design Thinking in deinem Projektmanagement beginnst, solltest du dich zunächst einmal genauer informieren. Denn nur wenn du weißt, worum es bei dieser Methode geht und wie sie funktioniert, kannst du sie auch erfolgreich anwenden. Informiere dich daher in Ruhe über Design Thinking und lerne die Methode genau kennen.

2. Finde heraus, was deine Kunden wollen
Eines der Grundprinzipien von Design Thinking ist, dass das Projekt nicht nur für dich als Auftraggeber, sondern vor allem für den Kunden gemacht wird. Das bedeutet: Bevor du mit der Planung des Projekts beginnst, solltest du zunächst herausfinden, was der Kunde eigentlich möchte und welche Bedürfnisse er hat. Dazu kannst du beispielsweise ein Interview mit dem Kunden führen oder eine Umfrage durchführen. Erst wenn du weißt, was der Kunde will, kannst du auch ein passendes Konzept entwickeln.

3. Entwickle mehrere Konzepte
Auf Basis der Informationen, die du über den Kunden gesammelt hast, solltest du nun verschiedene Konzepte entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass du nicht nur eine Idee hast, sondern mehrere unterschiedliche Konzepte entwickelst. So hast du später die Möglichkeit, auszuwählen, welches Konzept am besten zu den Bedürfnissen des Kunden passt.

4. Teste dein Konzept
Bevor du mit der Umsetzung des Konzepts beginnst, solltest du es zunächst testen – sowohl intern als auch extern. Dazu kannst du beispielsweise einen Prototypen bauen und diesen dann vom Kunden testen lassen oder aber auch intern testen lassen. So kannst du sicher sein, dass dein Konzept funktioniert und auch tatsächlich den Bedürfnissen des Kunden entspricht.

5. Umsetzen und weiter verbessern
Nachdem du dein Konzept getestet hast und dir sicher bist, dass es funktioniert, kannst du damit beginnen, es umzusetzen. Natürlich ist auch hier noch nicht alles perfekt – aber das ist auch gar nicht notwendig. Denn auch während der Umsetzung kannst und solltest du weiter an dem Konzept arbeiten und es verbessern. So entwickelt sich dein Projekt stetig weiter und wird immer besser – bis es irgendwann perfekt ist!


Case Study 1: Recycling von Elektro-Batterien – Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie

Ausgangslage:
Ein europäischer Automobilhersteller stand vor der Herausforderung, Altbatterien aus Elektrofahrzeugen effizient zu recyceln. Mit der wachsenden E-Mobilität stiegen die Mengen rapide, gleichzeitig gab es regulatorische Vorgaben zur Rückführung von Lithium, Nickel und Kobalt.

Einsatz von Design Thinking:

  • Empathize: Interviews mit Werkstätten, Recyclingbetrieben und Endkunden → Hauptproblem: „Unklare Rückgabeprozesse, hohe Transportkosten, wenig Transparenz.“

  • Define: Ziel: „Ein Rücknahmesystem entwickeln, das für Kunden einfach ist, Kosten reduziert und Rohstoffe zurückführt.“

  • Ideate: Ideen reichten von stationären Sammelstellen über modulare Batterieboxen bis hin zu Blockchain-Tracking.

  • Prototype: Ein digitales Rücknahmesystem mit App-basiertem Abholservice wurde getestet.

  • Test: Pilotregion zeigte: 40 % mehr Altbatterien gingen zurück, Rohstoffgewinnung stieg um 25 %.

Ergebnis:
Das Unternehmen konnte nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch Kosten senken und Nachhaltigkeit als USP im Markt kommunizieren.


Case Study 2: Wechsel von Automotive in den Rüstungsbereich

Ausgangslage:
Ein mittelständischer Zulieferer für Fahrwerkskomponenten verlor im Automotive-Bereich Aufträge durch die Transformation zur Elektromobilität. Das Unternehmen prüfte den Markteintritt in die Rüstungsindustrie, um seine Produktionslinien auszulasten.

Einsatz von Design Thinking:

  • Empathize: Gespräche mit Verteidigungsministerium, bestehenden Rüstungsunternehmen und Ingenieuren → „Zulieferer brauchen robuste, normenkonforme Teile, kurze Lieferzeiten und hohe Sicherheitsstandards.“

  • Define: Ziel: „Nutzung bestehender Fertigungskompetenzen für sicherheitskritische Anwendungen im Rüstungssektor.“

  • Ideate: Ideen: Fahrwerksdämpfer für Militärfahrzeuge, modulare Ersatzteilkits, Kooperationen mit Generalunternehmern.

  • Prototype: Erste Kleinserie von verstärkten Fahrwerksmodulen für gepanzerte Fahrzeuge.

  • Test: Tests mit Partnerunternehmen im Gelände waren erfolgreich, zusätzliche Anforderungen flossen iterativ ein.

Ergebnis:
Das Unternehmen sicherte sich einen Liefervertrag über 5 Jahre, diversifizierte seine Umsätze und reduzierte seine Abhängigkeit von der Automobilbranche.


Case Study 3: Autonomes Fahren – Nutzerakzeptanz und Sicherheit

Ausgangslage:
Ein Start-up entwickelte ein autonomes Shuttle für den innerstädtischen Verkehr. Technisch funktionierte das System, aber die Akzeptanz in der Bevölkerung war gering – viele fühlten sich unsicher.

Einsatz von Design Thinking:

  • Empathize: Interviews mit Testfahrern → „Angst vor Kontrollverlust, unklare Kommunikation des Fahrzeugs.“

  • Define: Ziel: „Autonomes Fahren muss vertrauenswürdig, transparent und komfortabel wirken.“

  • Ideate: Ideen: Innenraumdisplays mit Fahrinformationen, Außen-LEDs für Fußgänger, Sprachassistenz für Passagiere.

  • Prototype: Ein Shuttle mit interaktivem Info-Display und visuellen Fahrhinweisen wurde gebaut.

  • Test: In einer Pilotstadt fühlten sich 70 % der Fahrgäste sicherer, die Akzeptanzquote stieg deutlich.

Ergebnis:
Das Start-up erhielt Fördermittel und Genehmigungen für eine breitere Testphase – die Design-Thinking-Iteration hatte entscheidenden Einfluss auf den Markteintritt.


FAQ: Design Thinking im Projektmanagement


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