Instrumente im Controlling – die Wichtigsten auf einen Blick

Controlling steuert Ziele, Ressourcen und Risiken. Mit den richtigen Instrumenten machst du Leistung transparent, triffst schnellere Entscheidungen – und sicherst Liquidität & Ergebnis.

1. Welche Instrumente stehen im Controlling zur Verfügung?

  • Fundament: Finanzbuchhaltung, Kosten- & Leistungsrechnung, Daten aus Vertrieb/Produktion/HR.

  • Typische Werkzeuge: Planung & Forecast, Budgetierung, Abweichungsanalyse, Balanced Scorecard, Prozesskostenrechnung, Liquiditäts- & Investitionsrechnung, Working-Capital-Steuerung, Szenario-/Sensitivitätsanalysen.


Kerninstrumente im Überblick

Instrument Wofür eingesetzt Ergebnis / Output
Planung Unternehmensziele in Maßnahmen und Zahlen übersetzen (Absatz, Produktion, Personal, Invest, Finanzen) Integrierter Geschäftsplan (Plan-GuV, Planbilanz, Finanzplan)
Budgetierung Planwerte auf Bereiche/Kostenstellen verteilen, Verantwortung & Limits festlegen Budgets je Bereich, Freigaberegeln, Verantwortlichkeiten
Abweichungsanalyse Soll-Ist-Abweichungen (Preis, Menge, Mix, Effizienz, Termin) erklären Ursachenanalyse & Maßnahmenplan zur Zielerreichung
Balanced Scorecard Steuerung über Finanz-, Kunden-, Prozess- sowie Lern/Entwicklungs-Perspektive Kennzahlenset mit Zielen, Targets und Reviews
Prozesskostenrechnung Gemeinkosten verursachungsgerecht auf Prozesse verteilen, Kostentreiber sichtbar machen Prozesskosten je Vorgang, Transparenz & Optimierungsansätze
Rolling Forecast Laufend aktualisierte Vorschau (z. B. 12–18 Monate) statt Jahresfixierung Frühwarnung, aktualisierte Ziele & Ressourcensteuerung
Liquiditätsplanung Ein-/Auszahlungen planen, Zahlungsfähigkeit sichern Liquiditätsstatus, Cash-Plan, Frühwarn-KRIs

2. Planung – Aufgaben im Controlling

  • Integrierte Planung: Absatz → Produktion → Beschaffung → Personal → Kosten & Erlöse → Ergebnis.

  • Daraus abgeleitet: Investitions- & Finanzplanung, Plan-Bilanz und Plan-GuV inkl. Ziel-KPIs.

  • Quick Win: Treiberbasiert planen (Preis, Menge, Mix statt pauschaler %-Aufschläge).


3. Mehrere Planungsrunden vorsehen

  • Planung ist iterativ: Rückkopplungen und Engpässe erfordern 2–3 Schleifen.

  • Führung setzt Ziel-KPIs und Nebenbedingungen (z. B. Mindestumsatz, Standortvorgaben); Controlling prüft Machbarkeit.

  • Praxis: Top-down Ziele + Bottom-up Feinschliff, dann Konsolidierung mit Maßnahmenplan.


4. Mehrere Planungssysteme & Horizonte

  • Operativ: 12-Monats-Sicht als rollierender Forecast (monatlich aktualisieren).

  • Strategisch: 3–5 Jahre, gröber, mit Szenarien (Base/Down/Up).

  • Nähe = Genauigkeit: Je kürzer der Horizont, desto detaillierter die Planung.


5. Budgetierung – von Plan zu Verantwortung

  • Zuweisung der genehmigten Planwerte auf Kostenstellen inkl. Leistungskennzahlen.

  • Pflicht: Abweichungsanalyse (Price/Volume/Mix, Produktivität, Tarif/Preis-Effekte) und Maßnahmen-Tracking (Owner, Termin, Impact).

  • Nicht nur „rote Zahlen“: Positive Abweichungen analysieren und skalieren (z. B. Mehrumsatz → Kapazitäten/Material anpassen).


6. Balanced Scorecard (BSC)

  • 4 Sichten verbinden: Finanzen, Kunden, Prozesse, Lernen/Entwicklung.

  • Wenige, messbare KPIs je Perspektive (z. B. EBIT-Marge, NPS, Durchlaufzeit, Trainingsquote).

  • Soll/Ist monatlich berichten, Verantwortliche benennen, Maßnahmen nachschärfen.


7. Prozesskostenrechnung (Activity-Based Costing)

  • Gemeinkosten verursachungsgerecht auf Prozesse verteilen (z. B. Auftrag, Bestellung, Reklamation).

  • Nutzen: Transparente Service-/Backoffice-Kosten, bessere Preis- und Make-or-Buy-Entscheidungen.

  • Quick Win: 3–5 Hauptprozesse pilotieren, Kostentreiber definieren, Hebel sichtbar machen.

Weitere bewährte Instrumente:

  • Investitionsrechnung (NPV/IRR/Payback), Liquiditätsplanung & Cashflow, ABC-Analyse, Working Capital (DSO/DPO/DIO), Sensitivität & Stresstests.


Welche Anforderungen hat der Controller?

  • Menschlich: Klare Kommunikation, Standfestigkeit, Moderation zwischen Bereichen, Umsetzungsstärke.

  • Fachlich: Rechnungswesen/Controlling sicher beherrschen, Branchen- & ggf. Technikverständnis, Daten- & BI-Kompetenz (Excel/BI, Datenmodellierung), Tool-Routine für Forecast, Reporting & Dashboards.


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Fazit

Mit Planung, Budget, BSC, Prozesskosten & sauberer Abweichungsanalyse bringst du Steuerung auf den Punkt. Starte iterativ, treiberbasiert und mit klaren Verantwortlichkeiten – so werden Zahlen zu Entscheidungen und Entscheidungen zu Ergebnissen.


FAQ


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