Aus dem Risk Hub

Autor: Daniel Weber

– Compliance & Risk Analyst (S+P Hub)

Daniel Weber

schreibt über Compliance-Transformation, DORA und die AMLA-Reformen für Finanz- und Unternehmensverantwortliche. Sie unterstützt den S+P Compliance Hub mit Beiträgen zu regulatorischen Strategien und operativer Resilienz.

4. Oktober 2025

Lesezeit: 5 Minuten

Welche Rechte hat die Interne Revision?

So viel darf die Interne Revision wirklich – Rechte, Pflichten und Grenzen im Überblick

Die Interne Revision ist ein zentrales Element wirksamer Unternehmensführung. Sie sorgt dafür, dass Prozesse effizient, sicher und regelkonform ablaufen. Doch welche Rechte stehen der Internen Revision eigentlich zu, um diese Aufgaben wirksam zu erfüllen?

In diesem Beitrag erfährst Du, welche Befugnisse die Interne Revision hat – und warum sie für jedes Unternehmen ein wichtiger Bestandteil guter Corporate Governance ist.

Rechte, Pflichten & Grenzen auf einen Blick

Diese Infografik zeigt die wichtigsten Rechte der Internen Revision – inklusive Ablauf einer Prüfung und klaren Grenzen zur Wahrung der Unabhängigkeit.

Informationsrecht Uneingeschränkter Zugriff auf prüfungsrelevante Unterlagen

Zugangsrecht Zutritt zu Bereichen, Systemen & ausgelagerten Prozessen

Unabhängige Berichterstattung Direkter Draht zu GL/Aufsichtsorganen

Umfassendes Informationsrecht

Prüfungsrelevante Daten, Verträge, Protokolle, Richtlinien & IT-Logs können angefordert werden – DSGVO-konform.

Zugangs- & Prüfungsrecht

Zutritt zu Standorten, Archiven, Systemen und Outsourcing-Partnern – physisch und digital.

Befragungsrecht

Mitarbeitende müssen wahrheitsgemäß und vollständig Auskunft geben – innerhalb ihrer Zuständigkeit.

Direktes Berichtsrecht

Adressat sind Geschäftsführung und/oder Aufsichtsorgane – sichert Unabhängigkeit und Wirksamkeit.

Empfehlungs- & Einspruchskompetenz

Maßnahmen zur Risikoreduktion empfehlen und Einspruch bei unzureichender Umsetzung erheben.

Follow-up & Wirksamkeitskontrolle

Umsetzung von Maßnahmen nachhalten, Wirksamkeit prüfen und erneut berichten.

Grenzen & Ablauf einer Revision

Keine operative Verantwortung
Die Interne Revision berät & prüft – sie entscheidet nicht operativ.

Unabhängigkeit wahren
Berichtsweg zur GL/Aufsicht, keine Prüfung eigener Prozesse.

Datenschutz beachten
Zugriffe sind zweckgebunden, dokumentiert & verhältnismäßig.

Planung
Risikoanalyse, Prüfplan, Scope & Kriterien festlegen.

Durchführung
Interviews, Stichproben, Datenanalysen, Kontrolldesign prüfen.

Bericht & Follow-up
Feststellungen, Maßnahmen, Fristen, Wirksamkeitskontrolle.

Welche Rechte hat die Interne Revision?

In diesem Beitrag erfährst Du, welche Befugnisse die Interne Revision hat – und warum sie für jedes Unternehmen ein wichtiger Bestandteil guter Corporate Governance ist.

Was ist die Interne Revision?

Die Interne Revision ist eine unabhängige Prüfungs- und Beratungsfunktion innerhalb eines Unternehmens. Ihr Ziel: Risiken erkennen, Prozesse verbessern und die Einhaltung gesetzlicher sowie interner Vorgaben sicherstellen.
Dabei prüft die Interne Revision nicht nur die Finanzprozesse, sondern auch Themen wie IT-Sicherheit, Compliance, Einkauf, Personal oder Vertrieb.

Rechte der Internen Revision im Überblick

Damit die Interne Revision ihre Aufgaben wirksam erfüllen kann, benötigt sie umfassende Zugriffsrechte und Unabhängigkeit. Folgende Rechte sind zentral:

1. Informationsrecht

Die Interne Revision darf alle Informationen anfordern, die für ihre Prüfung notwendig sind. Dazu gehören:

Verträge und Buchhaltungsunterlagen
Protokolle von Sitzungen
interne Richtlinien und Verfahrensanweisungen
E-Mails oder IT-Systemdaten (soweit relevant und datenschutzkonform)

Ohne dieses umfassende Informationsrecht könnte die Interne Revision keine fundierten Prüfungen durchführen.

2. Zugangsrecht

Die Revisionsabteilung hat das Recht, alle Unternehmensbereiche zu betreten – auch Tochtergesellschaften oder ausgelagerte Prozesse.
Das umfasst sowohl physische Räume als auch digitale Systeme. Nur so kann die Interne Revision Schwachstellen und Risiken aufdecken.

3. Befragungsrecht

Revisor:innen dürfen Mitarbeitende befragen, um Abläufe und Verantwortlichkeiten zu verstehen. Mitarbeitende sind verpflichtet, wahrheitsgemäße und vollständige Auskünfte zu erteilen.

4. Berichterstattungsrecht

Die Interne Revision berichtet direkt an die Geschäftsleitung oder den Aufsichtsrat. Das sichert ihre Unabhängigkeit und stellt sicher, dass kritische Feststellungen nicht intern „gefiltert“ werden.

5. Einspruchs- und Empfehlungskompetenz

Findet die Interne Revision Mängel, kann sie Maßnahmenempfehlungen aussprechen – etwa zur Prozessoptimierung oder Risikominimierung.
In manchen Fällen kann sie auch Einspruch erheben, wenn Maßnahmen nicht oder unzureichend umgesetzt werden.

Grenzen der Internen Revision

Trotz weitreichender Rechte darf die Interne Revision nicht in operative Entscheidungen eingreifen.
Sie prüft und berät – sie führt aber keine Geschäftsprozesse selbst aus. Diese Trennung ist entscheidend, um Objektivität und Unabhängigkeit zu wahren.

Warum die Rechte der Internen Revision so wichtig sind

Ohne klare Befugnisse kann die Interne Revision ihre Aufgaben nicht effektiv erfüllen. Nur mit uneingeschränktem Informations- und Zugangsrecht lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und Compliance-Verstöße vermeiden.

Unternehmen, die eine starke Interne Revision etablieren, profitieren gleich mehrfach:

Mehr Transparenz und Sicherheit in allen Geschäftsprozessen
Frühzeitige Risikoerkennung
Verbesserte Effizienz durch Prozessoptimierungen
Schutz der Unternehmensreputation

Fazit: Interne Revision als Garant für Transparenz und Kontrolle

Die Rechte der Internen Revision bilden das Fundament für eine wirksame Kontroll- und Überwachungsfunktion im Unternehmen. Sie sichern die Unabhängigkeit der Prüfenden und ermöglichen eine objektive Bewertung von Risiken, Abläufen und Strategien.

Wer die Interne Revision richtig einsetzt, schafft Vertrauen – bei der Geschäftsführung, den Mitarbeitenden und externen Stakeholdern.

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